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Limburger Käse und ein Geisterfahrer!

Vonlegalsupport

Limburger Käse und ein Geisterfahrer!

Ein Beitrag aus dem äußerst sporadisch auftretenden Format der Frontberichterstattung. Diesmal befindet sich ein Teil des aktuellen Frontverlaufs zwischen der Realität und der deutschen Richterschaft mitten im Gerichtssaal des Landgerichtes im heimeligen Limburg.

Sir Francis Drake ist auf seine alten Tage leitender Mitarbeiter bei Audi, zumindest wenn man den Ausführungen des LG zu Limburg folgen mag. In einem eleganten Husarenstück stiehlt er den Spaniern das Gold aus der Schatzflotte und hinterlässt an dessen Staat ominöse Geschenke, die vollständig ungeprüft die Reise ins Mutterland antreten, und König Philipp jubelt ergriffen.

In der Übersetzung des Jahres Anno Domini 2020 klingt das etwas anders, setzt aber ähnlich abenteuerliche Sachverhalte voraus. Audi liefert Porsche Antriebsaggregate für deren Luxuskarossen, das alles unter dem Dach des Volkswagen-Konzerns. Porsche verbaut diese Motoren in seinen Fahrzeugen, die oh großes Wunder, rein zufällig genau passen und auch sonst allen Anforderungen entsprechen, ohne das mit je mit Lieferanten darüber gesprochen worden wäre.

Deswegen weiß man natürlich auch bei Porsche nichts von einer Dieselkrise, weder bei Audi noch der Konzernmutter VW. Deswegen ist man auch wegen seiner rührenden Arglosigkeit nicht zu Schadenersatz zu verurteilen, weil man von den bösen Machenschaften bei Audi keinerlei Kenntnis hatte, oder gar von der die Medien füllenden Berichterstattung über Volkswagen.

Gestützt wird diese Tatsache durch ein nachrichtendienstlich mitgeschnittenes Gespräch zwischen führenden Porsche- und Audimitarbeitern (namentlich Rupert Stadler, der deswegen in Haft genommen wurde).

Dieses ficht das Landgericht zu Limburg nicht an, Tatsachen, Logik und Kausalketten sind nicht gefragt, Porsche muss unschuldig sein. Das ist echter Limburger Käse, eigentlich nur Käse, aber aus zumindest Limburg.

Und, zurück zum Frontverlauf, darf der Rechtsbeistand eben jener quasi heiligen Fahrzeugschmiede das Sahnehäubchen der Realitätsverweigerung mit einer Süßkirsche verzieren.

Dem unvermittelt plädierenden Rechtsanwalt der klagenden Porschefahrerin RA Torsten Schutte wirft er quasi staatstragend vor, dass, wenn einem alle entgegenkommen, man wohlmöglich der Geisterfahrer sei. Interessanter Blickwinkel auf eine Individualklage im Zuge des Dieselskandals, sind doch nur etwa 60.000 Verfahren anhängig. Dem Herrn ehemaligen Jurastudenten sei hier gesagt, dass viele weiße Lichter, die einem entgegenkommen, meist die Gegenfahrbahn sind, und man selbst auf dem weg ins Nirgendwo ist. Wo so viele herkommen ist wohl nicht der richtige Ort.

Rechtsanwalt Torsten Schutte verhandelt an allen deutschen Gerichten für ihre Interessen, ihr Recht und nicht zuletzt für ihren angemessenen Schadenersatz für ein vorsätzlich sittenwidrig manipuliertes Dieselfahrzeug.

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